Umbau im Hilton Munich Airport

Herausforderung

Das Hilton Munich Airport, ein 5-Sterne-Hotel mit 389 Zimmern, Spa-, Konferenz- und Restaurantbereichen, sollte nach über 20 Jahren Betrieb modernisiert werden. Nach der Erweiterung um 162 zusätzliche Zimmer im Jahr 2017 stand nun die Sanierung des Bestandsgebäudes aus den 90er Jahren an. Eine große Herausforderung bestand darin, den Umbau während des laufenden Hotelbetriebs durchzuführen – alle Bereiche sollten für die Gäste uneingeschränkt nutzbar bleiben.

Moser & Partner Ingenieurbüro (MPI) spielte dabei eine zentrale Rolle. Die Verantwortungsbereiche umfassten die elektrotechnische Grundlagenermittlung, Konzeptentwicklung, europaweite Ausschreibung und die elektrotechnische Fachaufsicht. Besonders anspruchsvoll gestaltete sich die Modernisierung der Energieversorgung, der Beleuchtungssysteme und der sicherheitstechnischen Anlagen, um den hohen Anforderungen des Hotelbetriebs gerecht zu werden.

Alte Kabel und Verteiler aus den 90er Jahren, die größtenteils fest verbaut und technisch überholt waren, mussten in Betrieb angepasst werden. In vielen Fällen war es aufgrund der bereits verbauten Kabelwege erforderlich, durch notwendige Fluchtwege zu verkabeln. Dies konnte nur durch viele brandschutztechnische Zusatzleistungen wie zBsp.: Brandschutzdecken oder Promat Brandschutzkanälen realisiert werden.

Zahnradsystem: Das Projekt erforderte eine hochgradige Abstimmung und nahtlose Ineinandergreifen aller Gewerke und Arbeitsschritte.

Lösung

Zur Sicherstellung der Energieversorgung wurden zwei neue Niederspannungsunterhauptverteilungen schrittweise in Betrieb genommen, während die alten Steigleitungen schrittweise rückgebaut wurden. Die zentrale Verteilung erfolgt über zwei Hauptverteilungen (GHV) in Ost- und Westflügel.

Auch die Sicherheitsbeleuchtung wurde vollständig erneuert. Für jeden Flügel wurde je Etage eine Sibel-Kleinzentrale im E30-Gehäuse mit einer Batteriekapazität nach Beherbergungsgesetz (8 Stunden) eingerichtet. LED-Notleuchten und Rettungszeichenleuchten mit Einzelleuchtenüberwachung schalten bei Stromausfall oder im Brandfall automatisch ein. Für eine optimale Überwachung wurde die Brandmeldeanlage modernisiert und alle Melder auf Loop-Technologie umgestellt. Zusätzliche Melder in den Zwischendecken und Blitzleuchten in Fluren und barrierefreien Zimmern entsprechen den neuesten brandschutztechnischen Anforderungen.

Im Zuge der Modernisierung wurden auch die Sprachalarmierungsanlage und die EDV-Verkabelung aufgerüstet. Die Wandlautsprecher in den Fluren wurden durch moderne Deckenlautsprecher ersetzt, während in den Zimmern neue A/B-Lautsprecher installiert wurden. Pro Stockwerk und Flügel wurde ein E30-Klemmkasten installiert, der mit der ELA-Zentrale verbunden ist.

Zur Optimierung der Netzwerkinfrastruktur erhielt jedes Stockwerk einen EDV-Etagenverteiler, verbunden über Lichtwellenleiter mit dem Hauptserver. Jedes Zimmer verfügt nun über RJ-45-Anschlüsse für TV, Minibar, WLAN und eine Reserveleitung, die eine verbesserte Netzwerkanbindung bieten.

Das Projekt erforderte eine hochgradige Abstimmung und das nahtlose Ineinandergreifen aller Gewerke und Arbeitsschritte. Der mehr als vier Jahre andauernde Prozess beinhaltete eine detailgenaue Planung, regelmäßige Überprüfung der Arbeiten und strikte Kontrolle der Zeit- und Kostenpläne.

Dank intensiver Kommunikation und enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen und den Erwartungen entsprechend realisiert werden.