HLK-Technik Pressehaus Berlin
Herausforderung
Das 1973 errichtete „Haus des Berliner Verlags“ am Alexanderplatz zählte zu den Prestigeprojekten der ehemaligen DDR. Nach einer ersten Modernisierung in den 1990er-Jahren sollte das Gebäude nun kernsaniert und nach historischem Vorbild neu gestaltet werden. Mit der Heiz-, Kälte- und Lüftungstechnik des 17-stöckigen Hochhauses wurde die En.plus GmbH beauftragt. Eine wahre Herausforderung.
Lösung
Schon die Lage der Baustelle für das Pressehaus Berlin mitten am Alexanderplatz zählte zu den organisatorischen Herausforderungen, die es für die Projekt- und Bauleitung der En.plus zu bewältigen galt. Und das nicht nur während der spektakulären Beförderung der beiden je elf Tonnen schweren Kältemaschinen auf das Dach des 80 Meter hohen Gebäudes durch einen 500-Tonnen-Kran. Auch die tägliche Materialanlieferung für alle Gewerke war alles andere als einfach zu bewerkstelligen. Erschwerend kam ein enormer zeitlicher Druck hinzu. Obwohl sich die Fertigstellung des Rohbaus aus diversen Gründen um mehr als drei Monate verzögert hatte, stand das Datum der Fertigstellung nicht zur Diskussion. Die Verträge des Bauherrn mit den neuen Hauptmietern waren gemacht, die entsprechenden Kündigungen ausgesprochen. Und so musste man auf der Baustelle organisatorisch auf weiten Strecken umplanen. Von den insgesamt sechs Aufzügen des Gebäudes standen zeitweise nur zwei zur Verfügung. Das Treppenhaus war bereits abgerissen. Im weiteren Verlauf galt es dann zusätzlich auf die in den Etagen zwei bis neun bereits eingezogenen Mieter Rücksicht zu nehmen. Umso beeindruckender ist es, die installierte Haustechnik nun an Ort und Stelle in Funktion zu sehen. Die beiden gewaltigen Kältemaschinen à 970 kW, die auf dem Dach des Hochhauses mit Blick zum Fernsehturm installiert wurden, sind mit einer nachgeschalteten Kältezentrale verbunden, die auf sehr engem Raum im Treppenhausturm der obersten Etage untergebracht ist. Eine der beiden Kältemaschinen liefert den Kältebedarf für die Gebäudekonvektoren, die andere versorgt die RLT-Anlagen. Auf Wunsch eines Mieters wurden für die Kühlung von Servern zusätzlich vier weitere Kältemaschinen à 86 kW auf dem Dach positioniert. Im Untergeschoss wiederum erstrahlt die Heizungsanlage, eine Heißwasser-Fernwärmelösung, in vollem Glanz. Gespeist wird die 1.600 kW starke Anlage über eine Fernwärmestation mit einem Plattenwärmetauscher. Ein angeschlossener Heizungsverteiler erreicht die einzelnen Nutzungsbereiche über zehn Abgänge. Die Versorgung der Büroebenen mit erwärmter oder gekühlter Luft gewährleisten 988 Gebläsekonvektoren, die an den Außenwänden verbaut wurden, sowie 69 RLT-Anlagen. Für ein angenehmes Raumklima wurden pro Bürofläche vier Lüftungsanlagen montiert. Weitere fünf Lüftungsanlagen im Untergeschoss versorgen die Gewerbebereiche im Erdgeschoss und in der ersten Etage. Die Warmluft für sämtliche Nassbereiche und Treppenhäuser wird über Röhrenkonvektoren verteilt.
Standort
Karl-Liebknecht-Str. 2910178 Berlin
- Kältemaschinen à 970 kW, Gewicht 11 Tonnen
- Kälteversorgung der 69 RLT-Anlagen
- 4 Kältemaschinen à 85 kW für Serverkühlung
- Heißwasser-Fernwärmeheizung mit Plattenwärmetauscher, Gesamtleistung Heizung 1.600 kW
- 5 Lüftungsanlagen im EG und 1. OG